Jedes Jahr das gleiche Spiel: Ich begrüße das neue Jahr mit einer Reihe von guten Vorsätzen. Meist liegen gesündere Ernährung und ein intensives Sportprogramm, das mir schon bei der Planung Schweiß auf die Stirn treibt, ganz vorne. Einige Wochen halte ich das so durch. Mit ein paar Adaptierungen. Doch warum nicht auch ein paar gute Vorsätze für 2019 als Papa schmieden? Gesagt, getan:
1) Durchschlafen
Ganz klar auf Platz 1 liegt die große Sehnsucht eine Nacht ohne Unterbrechung durchzuschlafen. Ohne Tritte oder tätschelnde Händen des kleinen Bettgenossen neben mir. Und ohne willkürliche Beendigungen der Nachtruhe kurz nach 5 Uhr. Wahrscheinlich sollte eher mein Sohn diesen Vorsatz auf seiner Liste haben.
2) Einmal bis Mitternacht aufbleiben
Klappt Punkt 1 endlich, steht diesem Ziel nichts im Wege. Zurzeit übermannt mich ab spätestens 22 Uhr der Sekundenschlaf. Bis ich schließlich aufgebe und mein Bett aufsuche. Einen ersten Versuch könnte ich ja zu Silvester starten. Theoretisch. Letztes Jahr verpennte ich noch den Jahreswechsel.
3) Schnullerbefreiung
Meinen Sohn langsam schnullerfrei zu bekommen, wird die Königsdisziplin im Jahr 2019: Der Schnuller ist nämlich DER Stimmungsindikator. Wirft er ihn trotzig aus seinem Mund, ist Feuer am Dach. Seine Laune droht zu kippen. Spuckt Samuel diesen lässig wie einen Kaugummi aus, übermannt ihn der Durst oder er hat einen interessanten Snack in seiner Nähe entdeckt. Zeigt sich Samuel von seiner freundlichen Seite, bietet er seinen Eltern seinen Schnuller an. Doch wehe, der kleine Mann ist nicht Herr über seinen Schnuller, entscheidet nicht, wann und wo er ihn verwendet. Dann brennt das Feuer am Dach lichterloh …
4) Windelbefreiung
Schön wäre es natürlich schon, keine Windeln mehr wechseln zu müssen. Doch ich wehre mich dagegen, einen bestimmten Zeitpunkt dafür festzulegen. Wie bei so vielen anderen Dingen wird mein Sohn uns signalisieren, wann er sich selbst von seinen Windeln befreien möchte. Ich tippe allerdings optimistisch auf einen Zeitpunkt im Jahr 2019.
5) Mehr gemeinsame Zeit
Zeit ist immer zu wenig. Die Papa-Sohn-Zeit kommt mir immer zu kurz vor. Doch vor allem die gemeinsame Zeit als Ehepaar leidet unter der 24-Stunden-Betreuung unseres Sohnes. Einziger Vorteil: Man kann mir nicht mehr vorwerfen, ein gemeinsames Erlebnis vergessen zu haben – so wenige waren es im letzten Jahr.
6) Babysitter finden
Damit Punkt 5 klappt, müssen wir endlich ein Babysitternetzwerk bilden bzw. Oma & Opa babysitterfit machen. Bisher spielte mein Sohn einfach nicht mit. Jeden mutigen Versuch seiner Eltern zerstörte der kleine Mann lautstark. Bis wir resignierten. Neues Jahr, neuer Versuch. Die Zeichen stehen gut.
7) Das eigene Zimmer
Es ist ja wirklich an der Zeit, dass der kleine Mann das Eltern-Schlafzimmer verlässt. Immer wieder finde ich gute Gründe, um seinen Auszug zu verschieben. Auch hier gilt: Neues Jahr, neuer Versuch.
8) Konsequenter sein
Damit wohl alle oben genannten Vorsätze auch nur ein wenig Lebensdauer besitzen, braucht es in Erziehungsfragen mehr Konsequenz. Ja, ich gestehe – ich bin hier der Schwachpunkt. Noch immer lasse ich mich zu einfach um den Finger wickeln. Aber Samuel macht das auch wirklich gut …
9) Beweglicher und fitter werden
Ja, zugegeben: Das ist ein bisschen ein Abklatsch meiner früheren Sportvorsätze. Doch ich stoße beim Herumtollen mit meinem Sohn an meine Grenzen. Dieses kleine Bewegungstalent ist einfach schneller und gelenkiger. Düst er mit seinem Bobbycar durch die Wohnung, endet zum Glück irgendwann seine Rennstrecke. In der freien Wildbahn kann ich auf diese Umstände nicht vertrauen.
10) Im Kindergarten beim Abschied nicht weinen
Es steht uns der große Startschuss für die Kindergartenkarriere noch bevor. Wieder deuten die Anzeichen darauf hin, dass ich hier die Schwachstelle sein werde. Mein kleiner Bub einen ganzen Tag weit weg von zuhause? Noch ist das unvorstellbar für mich! Ich sehe mich schon auf den kleinen Stühlen im Kindergarten sitzen, umringt von Pädagoginnen, die mir gut zureden und mich trösten werden.
Tolle Vorsätze, einige davon habe ich auch! 🙂
LG vom https://www.vatersohn.blog
Leider sind sie schon ein Jahr alt – also vieles habe ich noch nicht geschafft 🙁