Sechs Wochen ist der kleine Mann nun in der Schule. Die Zeit rast dahin. Wir lernen alle gerade viel dazu. Zeit für ein kleines Zwischenfazit:
Rückblick auf den ersten Schultag. Zwei übernervöse Erwachsene begleiteten einen coolen Sechsjährigen zu seinem ersten Schultag. Während wir nur Fragezeichen im Kopf über die nächsten Wochen, Monate und Jahre hatten, freute sich Samuel, seine Freunde wieder zu sehen und endlich vom Schulstarter zum Schüler zu werden. Natürlich durften auch wertvolle Tipps seiner Eltern, wie, „Setze dich in die letzte Reihe. Dort bin ich auch immer gesessen.“ vs. „Du sitzt in der ersten Reihe, da bekommst du mehr mit“ an diesem Tag nicht fehlen. Falls es Zweifel gibt, von welchem Elternteil welcher Tipp kam: Ich kenne eine erste Reihe nur aus dem Fußballstadion …
Nach 90 Minuten war der erste Tag auch schon wieder vorbei. Die erste Hausübung hatte er ebenso in der Tasche, wie eine Reihe von Terminen und Aufgaben für seine Eltern. Aber er stimmte zu, dass er auch die nächsten Tage wieder in der Schule vorbeischauen möchte. Na, dann …
Die ersten Schul-Wochen
In rasanter Geschwindigkeit holte uns der Schulalltag ein. Bis 15 Uhr war Samuel jeden Tag in der Schule. Danach gingen wir noch einmal die Hausübung durch, die er in der Lernstunde – meist – schon sehr brav selbst löste. Zusätzlich standen noch zweimal pro Woche Fußballtraining und ein Match auf dem Programm. Die Tage waren wahrlich vollgepackt und vergingen wie im Flug. Daneben hatten wir ja auch noch so einige Herausforderungen unseres Alltags zu bewältigen. Das Hamsterrad winkte uns schon sehr wohlwollend zu. Noch steigen wir aber nicht ein!
Vom Kindergartenkind zum Schüler
In ähnlichem Tempo lernte Samuel jeden Tag etwas Neues. Nach kurzer Zeit las er schon seine ersten Wörter und freute sich (nicht nur er …), als er auch erstmals „Maradona“ und „Messi“ in unserem Fußballbuch entzifferte. Gleichzeitig wurde der Sprung in seine Selbstständigkeit, die er schon im Sommer gestartet hatte, unübersehbar. Immer öfter höre ich Sätze, wie „Papa, das mache ich schon selbst“. Das geht bei einfachen und banalen Dingen los und endet im Moment beim Schulweg, den er nun selbst mit dem Bus zurücklegen möchte. Habe ich schon einmal erwähnt, dass das „Loslassen“ nicht so meine Stärke ist? Ich merke aber, dass ich meinem Sohn diese neuen Freiheiten geben muss. Und es sieht wohl nicht so gut bei uns am Land aus, wenn ein Schulbus mit einer Drohne verfolgt wird …😉
Aber …
Ein wenig Kritik muss ich dennoch üben: Am ersten Schultag und beim Elternabend haben wir eine ganze Liste an Aufgaben und Terminen bekommen. Ich zählte rund 50 Schultage, die um elterliche Unterstützung ersuchten. Zu gerne möchten meine liebe Ehefrau und/oder ich bei Ausflügen und internen Schulevents auch dabei sein. Mein Sohn soll schließlich auch nicht das einzige Kind sein, dessen Elternteil kaum oder nie dabei ist. Daher habe ich nun fünf von meinen 25 Urlaubstagen dafür reserviert. Bleiben aber noch zusätzlich 75 schulfreie Tage pro Jahr. Ich bin kein Mathematiker: Aber das geht sich einfach nicht aus …
Übrigens: Samuel wählte an seinem ersten Schultag die erste Reihe in seiner Klasse …