Mit der Geburt meines nun beinahe zweijährigen Sohnes schlossen wir Flugreisen kategorisch aus. Viel zu anstrengend für uns alle lautete unsere nachvollziehbare Erklärung. Die größten Probleme orteten wir beim Fliegen mit Kleinkind im langen Sitzen und beim Druckausgleich. Stattdessen entschieden wir uns für Urlaube in Kärnten – im Land der Vorfahren meiner lieben Ehefrau. Mit unkoordinierbaren Besuchszeiten und überdurchschnittlichen Anwesenheiten meiner Schwiegermutter. Wodurch ich wiederum Probleme mit meinem (Druck-)Ausgleich bekam und eine gemeinsame Flugreise als Alternativurlaub forcierte.
Meine Todo´s
„Meine Idee“ heißt automatisch auch „meine Verantwortung“. Ich musste also für optimale Rahmenbedingungen sorgen: Ich entschied mich für die Destination Mallorca mit rund zwei Stunden Flugzeit. Zusätzlich buchte ich die Flüge tagsüber, damit mein Sohn seinen Mittagsschlaf im Flieger abhalten kann. Und natürlich bereitete ich den kleinen Mann auch auf seine erste Flugreise vor. Am Spielplatz schaukelten wir „wie ein Flugzeug“, beobachteten jedes vorbeifliegende Flugobjekt. Daheim spielten wir das Fliegen nach und ich erzählte ihm natürlich täglich, wie cool das Fliegen denn sei. Ja, ich übertrug meine Vorfreude immer mehr auf meinen Sohn. Die Vorzüge des Zielorts mit Sonne, Strand und Meer sollten schließlich für den letzten Rest eines gelungenen Familienurlaubs sorgen.
Vorbereitung ist alles
Stellte sich nur noch die Frage, was so alles in den Flieger mit muss und natürlich auch darf. Auf den gültigen Reisepass kam ich ja noch selbst. Dass der Inhalt der Trinkflasche nicht den EU-Handgepäcksbestimmungen unterliegt, war hingegen neu für mich. Schließlich packten wir unser Handgepäck mit Getränk, Lieblings-Snacks, Spielzeug, Windeln & Co. voll. Den Schnuller, als Mittel gegen den Druckausgleich, parkten wir sicherheitshalber gleich im Mund meines Sohnes. Bestens ausgestattet versuchten wir betont entspannt auf den kleinen Mann vor seinem großen Premierenflug zu wirken.
Der Start
Mein Sohn brauchte das jedoch gar nicht. Er war die Ruhe selbst. Am Flughafen beobachtete er gelassen das hektische Treiben, identifizierte hin und wieder einen Flugkörper auf der Rollbahn und gab auch emotionslos seinen Buggy kurz vor dem Betreten der Maschine ab. Das Pre-Boarding für Familien brachte uns noch zusätzliche Zeit im Flieger selbst. Samuel interessierte das wenig. Er spielte lieber mit seinem Gurt, würdigte sein Fenster keines Blickes. Kurz vor dem Abflug setzte er sich zu seiner Mama, brachte sich in Ruhe-Position und schlief kurz nach dem Start ein. Für den von seinen Eltern betriebenen Aufwand ein eher unspektakulärer Auftritt.
Der Flug
Den Großteil des Fluges verpennte mein Sohn. Den Rest verbrachte er brav sitzend auf dem Schoß seiner Mutter. Erst in den letzten zehn Minuten wurde er ein wenig ungeduldig, bis ihn die Landung wieder davon ablenkte. Der Rückflug verlief noch unkomplizierter. Denn da konnte Samuel nicht einmal mehr den Start erwarten und nickte schon vorher ein.
Viel (Flug-)Lärm um nichts
Macht man nicht meinen Fehler und googelt vorher mögliche Probleme bei einem Flug mit Kleinkindern, können Eltern diese Art der Reise völlig entspannt angehen. Samuel ließ sich nie in die Karten blicken, ob er den Flug nun aufregender fand als das Autofahren. Er reiste einfach nur. Einmal im Jahr wollen wir als Familie auch in Zukunft eine Flugreise machen. Vielleicht dann auch einmal ein bisserl weiter …
Bruahaha – SchwiMu und Druckausgleich-Troubles. I like 😂😂. Schön, dass alles so gut geklappt hat ✌🏻