Mehr als ein Jahr ist es nun her, dass die ersten Chemos starteten. Wir haben in dieser Zeit viel gemeistert, den Krebs in die Schranken gewiesen. Aber die Aufräumungsarbeiten mit der Rückkehr ins Leben sind viel schwieriger als gedacht.
Was waren das nur für gute Nachrichten im Sommer 2022: Die Ärztin verkündete, dass der Krebs zurückgedrängt wurde. Nach den harten Monaten mit Chemotherapien, Spitalsaufenthalten und Unsicherheit fassten wir wieder Mut und Zuversicht. Aber wie sieht es jetzt mehr als ein halbes Jahr später aus?
Die Reha ist unser Alltag
Nach dem großen Optimismus folgte die Gewissheit, dass uns der Teufel „Krebs“ doch noch immer im Griff hat. Anja muss weiterhin alle drei Wochen ins Krankenhaus zur Therapie. Dazwischen liegen andere Artbesuche und Therapien. Es ist nicht zu übersehen, wie die Chemos den ganzen Körper zerstört haben, wie beschwerlich die Reha und die Rückkehr ins „normale“ Leben jetzt sind. Das Thema „Krebs“ aus unserem Alltag auszusperren, gelingt einfach nicht so, wie wir es gerne möchten.
Noch immer ist nichts wie früher
Diese Zeit scheint sogar weit härter zu sein als die Monate von Diagnose bis zur Operation. Alltägliche Dinge kosten weit mehr Kraft als zur Verfügung steht. Anja saugt alle Viren auf, liefert sich ein Duell mit unserem Sohn, wer öfters gesundheitlich angeschlagen sind. Zusätzlich meldet sich permanent ein Körperteil mit neuen Beschwerden. Und die Angst, dass der Krebs zurückkehrt, ist unser ständiger Begleiter. Das alles drückt klarerweise auf das gesamte Stimmungsbild.
Wir lassen nicht locker
Wir bleiben aber dabei: Wir haben den Kampf gegen den Teufel „Krebs“ aufgenommen und werden nicht locker lassen, bis wir ihn ganz besiegt haben. Anja befolgt weiterhin jeden ärztlichen Rat, ist eine Musterpatientin. Um vor allem an den Wochenenden auf andere Gedanken zu kommen, unternehmen wir mehr als früher und sorgen für schöne Familienerlebnisse. Und wir spielen abends öfters Gesellschaftsspiele mit unserem sechsjährigen Sohn. Denn Kinderlachen ist immer noch die beste Medizin.
Wir holen uns den Optimismus zurück
Wir haben auch ein Ziel vor Augen: Im April enden die nächste Therapie-Etappe. Dann muss Anja nicht mehr alle drei Wochen ins Spital. Zur Feier gönnen wir uns ein paar gemeinsame Familientage am Meer. Gleichzeitig hoffen wir, dass der Frühling zu einer positiven Aufbruchstimmung führt. Denn wir bleiben aktiv: Unser Sohn wird seinen ersten Tenniskurs machen und vielleicht sogar bei einem Fußballtraining vorbeischauen. Und wir werden weiterhin viele schöne Erlebnisse sammeln und uns das Glück zurückerobern. Denn das Leben ist schön!