Brustkrebs: Plötzlich bricht eine Welt zusammen

Nein, das kann einfach nicht sein. Wir stehen doch mitten im Leben. Wir sind doch unverwundbar. Wir sind Eltern! Doch dieses A4-Blatt, das wir vor wenigen Minuten vom diensthabenden Arzt in der Klinik erhalten haben, sagt uns etwas anderes: Meine liebe Ehefrau hat soeben die Diagnose Brustkrebs erhalten. Unsere heile, kleine Welt bricht plötzlich zusammen.

Diagnose vs. Hoffnung

In den Wochen zuvor musste die Mutter meines fünfjährigen Sohnes eine Reihe von Untersuchungen über sich ergehen lassen. Mit jedem Befund näherten wir uns der endgültigen Diagnose. Aber die Hoffnung, dass alles gut wird, dass alles nur falscher Alarm war, blieb wie ein Fels stehen. Doch auch wir mussten erfahren, dass selbst die größte Hoffnung bei einer niederschmetterten Faktenlage nichts bringt. Es zog uns wahrlich den Boden unter den Füßen weg. Und dennoch saßen wir jetzt in diesem stickigen Warteraum, führten die Ausführungen des Arztes wie Puzzlesteine zusammen und schmiedeten einen klaren Plan: Wir schaffen das gemeinsam!

Expertenrat

Einige Stunden später wiederholte sich das Szenario. Wieder saßen wir in einem Warteraum vor der Ordination eines Arztes. In weiser Vorahnung hatte Anja schon vorab einen Termin bei einem Spezialisten ausgemacht. Und das war das Beste, was wir in dieser Situation machen konnten. Einfühlsam erklärte uns der Experte, was nun auf uns zukommen werde. Aber gleichzeitig gab er uns eine Perspektive. Die Heilungschancen bezifferte er auf 95 Prozent. Auch wenn der Weg ein langer und beschwerlicher sein werde.

Elternmodus

Auf der Heimfahrt vom Arzt sammelten wir Kraft und sprachen uns gegenseitig Mut zu. Es war beeindruckend, mit welcher Stärke und Zuversicht Anja diesen Tag verarbeitete. Viel Zeit blieb uns auch nicht, wir hatten noch einen Termin. Den ganzen Tag hatten wir unseren fünfjährigen Sohn kaum gesehen. Zuerst war sein Opa sein Spielkamerad, danach kümmerten sich Freunde um ihn. Als wir ihn abholten, strahlte er nach seinem aufregenden Tag und erklärte uns mit einem Redeschwall, was er heute nicht alles erlebt hatte. Und schon waren wir wieder im Elternmodus.

Wie immer

Wie immer ließen wir den Abend gemeinsam als Familie ausklingen. Wie sonst auch verbrachten wir den nächsten Morgen und das damit beginnende Wochenende zusammen. Wie immer sollte alles so gut weitergehen, wie bisher. Unser Sohn sollte nichts von unserer inneren Unruhe und Ungewissheit mitbekommen. Das war der Plan. Vorläufig. Denn das war vor zwei Monaten. In den nächsten Beiträgen werde ich hier über die Zeit bis heute berichten.

6 Kommentare

  1. Von mir alles Gute und viel Kraft!!!! Anja du bist eine starke Frau und so schnell lasst du dich nicht unterkriegen!!!! Du weißt du kannst dich jederzeit bei mir melden wenn du es möchtest 😘😘😘😘

  2. Alles Gute und viel Kraft für die Zukunft! Ihr schafft das, mit Zusammenhalt und viel positivem Denken könnt ihr diese furchtbare Situation meistern! Wenn Anja reden will, soll sie mich anrufen. Hatte vor 2 Jahren das gleiche Problem. Alles Gute ich bin in Gedanken bei Euch.

  3. Alles alles Gute Euch und viel Kraft und Liebe. Ich wünsche Anja eine rasche und vollständige Genesung. Fühlt euch umarmt ❤. Katrin

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