Und da waren sie wieder, meine 7 Dinge. Nach den 7 Dingen, die ein werdender und ein praktizierender Papa wissen müssen, habe ich wieder recherchiert. Nur ziehe ich nun auch meine liebe Ehefrau mit hinein. Schließlich betreffen diese Punkte, die Eltern nach der Geburt eines Kindes,einfach nicht mehr machen, uns beide gleichermaßen.
Schlafen, einfach wie früher schlafen
Eine Überraschung, dass sich das Schlafverhalten mit einem Baby ändert, war es für meine liebe Ehefrau und mich nicht wirklich. Auch als Laien wussten wir, dass der elterliche Schlaf und ein Baby in einer schwierigen Beziehung stehen. Neu für uns war allerdings, wie schräg wir als Eltern bei diesem Thema ticken. Denn unser Sohn kann es uns nur schwer recht machen. Schläft er völlig ruhig, kontrollieren wir ständig seine Atmung, schläft er unruhig, schrecken wir bei jeder Bewegung auf. Zieht er das Schreien dem Schlafen vor, ist es mit der Nachtruhe sowieso vorbei. Folglich fühlen wir uns aufgrund unseres (überwachenden) Etappenschlafs morgens wie verkatert. Wenigstens das Gefühl ist uns bekannt.
Die Nacht zum Tag machen
Jeder kennt ihn, viele fürchten ihn, manche provozieren ihn. Dieses letzte Getränk an rauschigen Abenden, das spätestens am nächsten Tag eben dieser eine Drink zu viel war. Eltern hüten sich davor, auch nur in der Nähe dieser Gefahr zu kommen. Babys verzeihen keinen Kater. Viel mehr dürften sie eher einen Sensor für haben und erst recht für Unruhe nach einem durchzechten Abend sorgen.
Das Auto mit leerem Tank abstellen
Das Tanken auf den nächsten Tag verschieben, um auch wirklich den letzten Tropfen Benzin auszureizen, zählte zu einem meiner speziellen Ticks. Früher. In Samuels bisher schwierigster Phase war das Autofahren – wenn man es nur lang genug tat – das Allheilmittel gegen seine Unpässlichkeit. Keine Kinderwagenausfahrt, kein Schaukeln, keine „Sch“-Laute zeigten eine ähnliche Wirkung. Nur eben das Herumkurven in der Gegend sorgte für Entspannung. Allen Vätern kann ich hier empfehlen, dass es nicht ratsam ist, das seit drei Stunden schreiende Baby in das Auto zu packen, sich seiner lieben und sichtlich entnervten Ehefrau als Retter zu präsentieren, um zwei Minuten später wieder vor ihr zu stehen, um ihr mitzuteilen, dass das Auto die nächste, um diese Uhrzeit geöffnete Tankstelle nicht erreichen werde …
Filmabende
Ein Abend auf der Couch mit einem guten Film – wie gerne verbrachten meine liebe Ehefrau und ich so unsere gemeinsame Zeit. Seit der Geburt unseres Sohnes gehört das zur Vergangenheit. Dabei studieren wir nach wie vor das TV-Programm oder das Angebot von Streamingdiensten. Immer noch in dem Glauben, wir werden uns diesen ausgewählten Film auch ansehen. Tatsächlich läuft dieser sogar manchmal vor uns ab – ohne Ton. Was wir gar nicht mitbekommen. So sehr genießen wir die Ruhe oder trauen uns nicht, Samuels Nachtruhe durch Lärm zu stören. Die Aufmerksamkeitsspanne für einen Film, der länger als 15 Minuten dauert, hätten wir aber auch abends gar nicht mehr.
Miteinander reden
Doch, doch! Meine liebe Ehefrau und ich reden noch miteinander. Aber eben anders. Liegt Samuel abends schlafend in seinem Bett, flüstern wir nur noch leise. Obwohl uns zwei Türen von unserem Sohn trennen und ihn nur das Babyphone mit uns verbindet. Genauso ertappen wir uns immer öfters, dass wir mit dem anderen in der dritten Person reden. Dabei hat ja Samuels Mama immer gesagt, dass wir das niemals so tun werden …
Die Wohnung verlassen, ohne das Gefühl etwas vergessen zu haben
Schlüssel, Handy, Geld. Diese drei Sachen mussten immer mit, bevor ich die Wohnung verlasse. Das hatte ich verinnerlicht. Kinderwagen, Wickeltasche, Essen, Getränk, Gewand, Spielzeug und noch unzählige ur wichtige Dinge sind es jetzt, wenn Samuel seine Eltern begleitet. Je weiter wir uns mit ihm von unserer Wohnung entfernen, desto mehr ist wiederum mitzunehmen. Zumindest einmal nach Verlassen der Wohnung, kontrollieren wir die Inhalte der unzähligen Utensilien, die wir mitschleppen oder kehren gar wieder um, weil wir eben etwas zurück gelassen haben. Das Gefühl, etwas vergessen zu haben, nehmen wir aber stets mit.
Gesellschaftsspiele spielen
Diese Initiative gehört eigentlich in eine Rangliste der naivsten Ideen junger Eltern. Tatsächlich besorgten meine liebe Ehefrau und ich uns für Silvester ein neues Gesellschaftsspiel. Unser Baby war damals ganze fünf Wochen alt. Wir bauten das Spiel auf, studierten die Anleitung und schafften sogar die ersten Spielzüge. Dann unterbrach Samuel lautstark unsere spielerische Gemütlichkeit. Wir parkten das Spiel in unserem Wohnzimmer, um jeder Zeit fortsetzen können – wovon wir auch überzeugt waren. Gemeinsam mit dem Christbaum baute ich das unberührte Spiel zehn Tage später ab. Auch der 2. Versuch mit einem Kartenspiel, das in der Beschreibung sogar nur maximal 30 Minuten Spielzeit versprach, scheiterte kläglich – bereits nach dem Auspacken.
All diese Dinge passieren schleichend. Sie tun auch gar nicht weh. Vielleicht, weil meine liebe Ehefrau und ich sie (noch) gar nicht als Veränderung wahr nehmen. Auch wenn wir nicht wissen, wann und wie diese Liste fortgesetzt wird. Ich werde darüber berichten.
Was wir alles als Eltern nicht mehr machen, ist auch Thema in der WIENERIN – dort sind es sogar zehn Dinge 😉