7 Dinge, die ein Vater wissen muss

Die Schwangerschaft offenbarte mir viele neue Lernfelder. Die einzige Konstante, die ich entdeckte, war die Gewissheit, dass einfach alles anders ist. Stur, wie ein Mann manchmal (auch) sein kann, gab ich mich damit nicht zufrieden und recherchierte weiter. Und ich entdeckte 7 Dinge, die ich ab sofort meiner persönlichen Vater-Expertise hinzufügen bzw. meinem Sohn einmal auf seinem Weg zur Vaterschaft mitgeben kann:

40 Wochen

Aufgewachsen bin ich in dem Glauben, eine Schwangerschaft dauert neun Monate. Das behauptete auch felsenfest meine Schwiegermutter. Und ein guter Schwiegersohn widerspricht der Mutter seiner lieben Ehefrau nicht. Schon gar nicht, wenn er es selbst nicht besser weiß. Aber dieses Thema gehört in einen anderen Blog … Tatsächlich dauert eine Schwangerschaft 40 Wochen, also zehn Monate. Ich habe das überprüft!

Tee- und Milchfläschchen

An alle werdenden Väter da draußen: Es gibt ihn tatsächlich: Den Unterschied zwischen Tee- und Milchfläschchen. Optisch ist dieser für einen Laien bzw. Mann nicht zu erkennen. Auch nicht zu erklären. Denn das versuchte eine wirklich geduldige Verkäuferin bei Toys“R”Us., bis ich schließlich aufgab und ausreichend beide Arten von Fläschchen kaufte. Lösungsorientiert verzichtete ich auf eine weitere Erklärung meiner lieben Ehefrau und bat sie, mir die Trinkbehälter mittels Aufkleber zu kennzeichnen …

Anmeldung zur Geburt

Die (Online-)Literatur warnte meine liebe Ehefrau und mich vor der 12. SSW irgendetwas zu unternehmen, zu unsicher war zu diesem Zeitpunkt die Schwangerschaft. Folglich kamen wir auch nicht auf die Idee, uns frühzeitig in einem Krankenhaus zur Entbindung anzumelden. In der 12. SSW sprachen wir schließlich bei einem Big Player am heimischen Krankenhausmarkt vor – rein aus Informationszwecken. Vier Wochen zu spät! Darauf wies uns die freundliche, aber bestimmte Krankenschwester am Informationsschalter hin. Einen Platz konnte sie uns jetzt natürlich nicht mehr garantieren. Außer meine liebe Ehefrau wäre im Besitz einer Zusatzversicherung. Ob diese private Vorsorge in die Kategorie Glück im Unglück fällt, wissen wir spätestens beim Geburtstermin.

Ungeschicklichkeit und Kälteempfinden

Seit meiner Kindheit visiere ich ungeschickt Bett- und Tischkanten zielsicher an. Steht ein Möbelstück an einer neuen Stelle, bin ich der Erste, der dagegen läuft. Hingegen tänzelt meine liebe Ehefrau leichtfüßig wie eine Ballerina durch alle Hindernisse in unserer Wohnung. Das änderte sich im letzten Schwangerschafts-Trimester schlagartig. Plötzlich fand sie Ecken und Kanten, die selbst ich mit meinen Knien noch nicht markiert hatte. Für mich ein eindeutiges Indiz dafür, dass mein Sohn mit meiner prägenden Eigenschaft der Ungeschicklichkeit in ihr heranwächst. Ähnlich verhält es sich beim Kälteempfinden. Während ich bei 10 Grad das Schlafzimmerfenster schließen wollte, um den sicher scheinenden Erfrierungen zu entgehen, drohte das Kärntner Blut in den Adern meiner lieben Ehefrau bis zu einer Temperatur von minus 10 Grad zu kochen. Seit einigen Wochen definiert sie Kälte neu. Und das Schlafzimmerfenster bleibt immer öfter zu!

Stillkissen

In meiner persönlichen Hitliste der besten Erfindungen für den Haushalt befindet sich ab sofort das Stillkissen unter den Top 3 – gemeinsam mit dem Geschirrspüler und der Kaffeemaschine. Anfangs belächelte ich diese lange, unhandliche Wurst. Bis ich das Stillkissen selbst testete. Es war der Beginn einer unglaublich innigen Beziehung. Das Stillkissen wusste stets, wie ich liegen möchte, passte sich sekundenschnell meiner Position an. Es wurde zu meinem ständigen Begleiter auf der Couch oder im Bett. Ich weiß, unsere Trennung steht unmittelbar bevor und wird hart – aber was tut ein werdender Vater nicht alles für sein Kind.

Baby-Vokabel

Das letzte Mal büffelte ich Vokabel in meiner Schulzeit. Schon damals wenig erfolgreich, wie mir mehrere Lehrer unabhängig voneinander, aber nachhaltig, mit ihrem für mich schwer nachvollziehbaren Notenschlüssel erklärten. Dass mich diese Erfahrung noch einmal einholen könnte, hätte mir spätestens beim Blick auf den Lebenslauf meiner lieben Ehefrau einleuchten können. Über 15 Jahre Lehrer-Erfahrung akzeptieren einfach nicht, dass Baby-Vokabel wie Mobile, Spieluhr, Stubenwagen, Babybay auch bei der zweiten Erwähnung nicht verstanden werden. Und diese Liste ist unendlich fortsetzbar …

Expertenrunde

Es gibt Themen, zu denen jede und jeder eine (andere) Meinung hat und diese nicht für sich behalten kann. Politik und Fußball laden stets zu intensiven Diskussionen ein. Das Thema Schwangerschaft und Baby nimmt in dieser Rangliste eine ganz neue Dimension ein, übertrumpft die Anzahl der selbsternannten Expertinnen und Experten um ein Vielfaches. Anfangs hängt ein werdender Vater – süchtig nach Informationen – an den Lippen der Vortragenden, bis die Verwirrung aufgrund der Widersprüche der gesammelten Ratschläge einfach zu groß wird. Für mich blieb letztlich die Erkenntnis, die ich schon vor vielen, vielen Jahren meiner Schwester als – etwas launige – Fürbitte zu ihrer Hochzeit mitgegeben hatte: Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden. Rückblickend ist diese Aussage vielleicht etwas unpassend für die gemeinsame Reise der Ehe, für unsere Zukunft als Eltern trifft der erste Teil des Satzes umso mehr zu.

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