Lange Zeit steckten wir inmitten einer 24-Stunden-Betreuung für meinen zweijährigen Sohn. Natürlich teilen wir uns als Eltern die Zeiten bestmöglich auf. Doch bei allem, was man intensiv betreibt, braucht man einfach auch Auszeiten. So ließen sich auch bei uns immer wieder ein paar Anzeichen finden, dass der eine gerade eine Pause seiner Elternrolle braucht, aber nicht zu sagen wagt. In der Regel waren das diese Tätigkeiten, die in Vor-Baby-Zeiten zu Diskussionen der Zuständigkeiten führten.
1) Müll hinausbringen
Die gute Nachricht: Kein Müllsackerl geht bei uns mehr über. Der Weg zum Müllraum wird zurzeit gerne zurückgelegt. Egal bei welcher Witterung. Selbst der längere Weg zur Papierentsorgung führt zu keiner Familiendiskussion mehr.
2) Geschirrspüler ausräumen
War der Geschirrspüler fertig, habe ich früher einfach die Teller oder Tassen herausgenommen, die ich gerade brauchte. Ganz pragmatisch eben. Das Ausräumen des gesamten Inhalts verschob ich gerne auf später. Nun gilt es familienintern als Privileg, wer das saubere Geschirr gewissenhaft seinem Ursprungsort zuführen darf.
3) Kochen
Besonders sonntags übertrumpfen wir uns mit guten Vorschlägen für die Zubereitung des Mittagessens. Das Kochen lädt einfach dazu ein, sich einer Tätigkeit einfach voll und ganz und ohne Unterbrechung zu widmen. Meist setzt sich meine liebe Ehefrau hier durch. Wohl vor Angst, dass meine kulinarische Kreativität die Küche in Chaos versetzt.
4) Wäsche aufhängen
Eigentlich war das Aufhängen der nassen Wäsche lange Zeit eine Strafarbeit. Wer gerade nichts zu tun hatte, hatte dies gefälligst beim Wäscheständer zu erledigen. Die Zeiten haben sich geändert: Mit einem Kleinkind ist immer etwas zu tun und selbst das Aufhängen der Wäsche verschafft ein paar Minuten Erholung.
5) Autowaschen
Mein persönlicher Favorit! Einen Grund für eine gründliche Reinigung findet man mit einem bröselnden Kleinkind am Rücksitz immer. Und nichts wirkt entspannender, als gedankenverloren mit einem übergroßen Staubsauger Krümmel zu jagen oder sein Auto minutenlang in der Waschstraße stoisch zu beobachten.
6) Sport
Sportliche Aktivitäten kommen mit Kind aus Zeitgründen stets zu kurz. Bis man sich mit der Ausrede, sowieso schon genug Sport in seinem Leben betrieben zu haben, diesen Gegebenheiten fügt. Will plötzlich neuer Elan das faule Dasein beenden, liegt der Grund nun meist im Wunsch nach ein wenig elterlicher Auszeit.
7) Schwiegermutter
Läutet das Telefon mit der Nummer meiner Schwiegermutter am Display ist eine (belehrende) Auszeit von rund 60 Minuten wahrscheinlich. In seltensten Fällen betrifft der Anruf allerdings mich. Sollte es aber doch so sein, treten die Punkte 1 bis 6 für mich auch hier in Kraft.
hehe, geht mir ähnlich…
LG, Richard & Hugo vom http://www.vatersohn.blog