Die ewige Frage: Wie schläft das Baby?

„Gut“, lautet meine automatische Antwort auf die ewige Frage, wie unser Baby denn so schläft. Gedanken darüber haben wir uns ja in der Theorie genug gemacht. In der Realität muss es auch so sein. Nicht das Geräusch eines 20 Jahre alten Miele-Staubsaugers, kein Silvester-Feuerwerk, kein Läuten an der Tür und schon gar nicht das Gequatsche seiner Eltern können seine Schlafphasen stören. Wenn Samuel schläft, dann schläft er. Der Weg dorthin ist manches Mal nur steinig. Geändert hat sich hingegen das Schlafverhalten seiner Eltern.

Samuels Schlaf

Wie immer wir auch den Abend planen, vor Mitternacht findet Samuel kaum Ruhe in seinem Babybay. Vor allem die letzten Stunden stellen stets ein Challenge für seine Eltern dar. Dann zeigt unser Sohn seine Palette an Aufmerksamkeit heischendem Verhalten. Gute Laune mit klarer Aufforderung einer späten Spielstunde wechselt sich dann mit Protestgesängen und hochrotem Kopf ab. An schlafen ist meist nicht zu denken. Selbst sobald er scheinbar ruhig in seinem Bett liegt, starrt sein Blick uns durchdringend an, bevor seine Schnappatmung den nächsten Schreianfall ankündigt. Bis, ja bis, er endlich zu Ruhe findet und erschöpft einschläft. So ruhig und ausgeglichen er tagsüber wirkt, in der Nacht holt mein Sohn sein Geräusch-Defizit des Tages auf. Dann wird gequengelt, gelacht und sogar geschrien. Alles im Tiefschlaf. Bis der Hunger ihn zwischen fünf und sechs Uhr morgens übermannt und er sein Frühstück einfordert.

Mamas Schlaf

Meine liebe Ehefrau schläft in ständiger Überwachung ihres Erstgeborenen. Grummelt Samuel aufgeregt vor sich hin, streichelt sie in der Sekunde beruhigend seine Wange. Krümmt er sich vor Bauschmerzen, sprintet meine liebe Ehefrau mit dem Kirschkernkissen in die Küche, um es für ihn aufzuwärmen. Meldet sich Samuel hungrig, erkennt sie das sofort und lässt ihn andocken. Alles im Tiefschlaf. So kommt es mir aufgrund ihrer Reaktionsschnelligkeit oftmals vor.

Papas Schlaf

Mein Schlafverhalten vermisste schon vor Samuels Geburt ausgedehnte Tiefschlafphasen. Dadurch setzte sich schnell der Etappenschlaf bei mir durch. Dabei reagiere ich vorwiegend auf Bewegungen meiner lieben Ehefrau, wenn sie auf das Verhalten unseres Sohnes reagiert. Erst dann erkenne ich die Ursache der nächtlichen Unruhe, die in diesem Moment auch schon wieder ausgemerzt ist. Morgens quäle ich mich aus dem Bett, nehme mir entschieden vor, abends früher den Weg ins Schlafzimmer zu finden. Ich überlege mir, wie ich Samuels Abendplanung durchkreuzen kann, wie ich sein Zeitfenster meinem anpasse. Kurz vor Mitternacht gebe ich erschöpft wieder auf und bin eigentlich nur dankbar, dass er nachts regelmäßig fünf Stunden durchgehend schläft.

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