Das erste große Event im noch jungen Leben meines Sohnes stand auf dem Programm: die katholische Taufe. Nach der erfolgreichen Organisation unserer Hochzeit mit meiner (damals) lieben Noch-Nicht-Ehefrau im emotionalsten Stadium ihrer Schwangerschaft, als sich Tränen und Freude ohne jegliche Vorankündigung abwechselten, sah ich der Taufe meines Sohnes gelassen entgegen. Samuel konnte sich ja aktiv nicht einmischen, mitreden oder lang geplante Programmpunkte kurzfristig wieder umwerfen.
Die Parameter
Pragmatisch und lösungsorientiert handelten meine liebe Ehefrau und ich die wichtigsten Eckpunkte ab: Die katholische Taufe sollte im heimischen Kärnten im kleinen, familiären Kreis über die Bühne gehen und in einer Kirche, die Samuels Opa künstlerisch gestaltet hat, stattfinden. Datum legten wir fest, Kirche und Location für die Feier reservierten wir, Gästeliste und Dresscode verkündeten wir umgehend. Selbst auf den strengen Kriterienkatalog für eine Koalition eines potenziellen Taufpaten mit unserem Sohn einigten wir uns schnell und einstimmig. Und unser Wunschkandidat willigte sogar sofort ein.
Die Taufe
Die Taufe selbst hätte nicht schöner und persönlicher sein können: Unser auserwählter Diakon ließ mit seiner modernen Einstellung und Gestaltung der Messe – wie schon unsere Hochzeit – zu einem unvergesslichen Event werden. Samuels Cousinen und sein Cousin sorgten mit ihren Eltern für die musikalische Begleitung, die Fürbitten für einen emotionalen Rahmen. Mein Sohn selbst wirkte sehr entspannt, machte es sich in den Armen seines Taufpaten bequem, beobachtete den Trubel um seine Person. Nur beim Vollzug der Taufe entlockte es ihm beim Übergießen mit Wasser etwas Kürbis von seinem Mittagstisch. Rund eine Stunde dauerte die Taufe, bevor es zünftig in ein Landgasthaus auf einen nahen Klagenfurter Hausberg ging. Dafür lautete ja unser Dresscode „Tracht“.
Meine liebe Ehefrau und ich waren an diesem Tag unglaublich stolze Eltern. Nur ein einziges Mal musste ich an diesem Tag als beschützender Vater eingreifen. Zufällig ertappte ich meine Verwandtschaft, als sie Samuel das Taufkleid mit Rüschen (!) anprobieren wollten. Diesen modischen Fauxpas hätte mir mein Sohn niemals verziehen, hätte er sich später einmal auf seinen Tauf-Fotos im Kleid wieder gesehen.