Wir schreiben Mitte September. Der Countdown läuft. Noch 9 1/2 Wochen bis zum errechneten Geburtstermin. Die dringlichsten Hausaufgaben hatten wir erledigt. Der Kinderwagen steht bereit, der Wickeltisch wirkt stabil. Babybett und Auto-Kindersitz warten auf die End-Montage. Strampler liegen fein zusammengelegt im Kasten. Sogar erste Windeln sind griffbereit. Aber sind wir beide auch bereit, Eltern zu werden?
Aufregende Zeit
Die ersten 31 Wochen der Schwangerschaft vergingen regelrecht wie im Flug. Neue Herausforderungen, Veränderungen reihten sich nahtlos aneinander. Kein Stein blieb auf dem anderen. Bereite ich mich im Berufsleben auf einen Tag X vor, fällt mit Erreichen dieses Ziels viel Druck ab. Dann gilt es die Akkus wieder aufzuladen, am besten mit einer kurzen Auszeit. Bei einer Schwangerschaft ist das – angeblich – anders. Der Tag X ist die Geburt und das Projekt geht unendlich weiter. Keine Möglichkeit einer Auszeit. So langsam wurde das meiner lieben Ehefrau und mir bewusst.
1000 und eine Frage
Je näher der Geburtstermin rückt, desto mehr Fragen tauchen auf. Wie wird die Geburt? Wie werden die ersten Tage? Wie werden die Wochen nach den ersten Tagen? Wie wird unser weiteres Leben als Ehepaar, als Familie werden? Als Vater stellt man sich diese und noch viel mehr Fragen. Meine liebe Ehefrau und ich führten vor der Schwangerschaft ein aufregendes, harmonisches Leben. Wir standen mit beiden Beinen im Leben, wussten über die Bedeutung von richtig und falsch Bescheid und kosteten unsere Unbeschwertheit des Zusammensein aus. Wir passten auf uns auf, nahmen uns Zeit für den anderen. In der Schwangerschaft hielten wir daran fest, reichte unser Humor aus, um immer wieder lachend aus einer schwierigen Situation herauszufinden. Aber werden wir überhaupt noch Zeit für uns finden, wenn unser Sohn auf der Welt ist? Wie werden wir miteinander umgehen, wenn wir beide übernächtigt sind, aber dennoch für unser Baby funktionieren müssen? Bleiben wir ein Team, das einfach nur um ein Mitglied ergänzt wird? Die Liste ist unendlich fortsetzbar.
Reise ins Unbekannte
Meine liebe Ehefrau und ich wissen heute nicht, was alles auf uns zukommt. Zum Glück. Genug Geschichten über die ersten Wochen haben wir gelesen und gehört. Und diese klingen immer anders, aber nur selten entspannend und beruhigend. Beide haben wir uns allerdings vorgenommen, unsere Schlagworte von Beginn der Schwangerschaft in ständiger Erinnerung zu behalten: Pragmatisch und situationselastisch – wir werden sehen, wie weit wir damit kommen …
Den liest sogar Frau gern… Du schreibst so witzig, ich muss so oft schmunzeln. Freu mich auf deinen nächsten Eintrag!
Logisch – warte gespannt auf den nächsten Beitrag 🙂
Großartiger Blog. Weiter so! 🙂
Danke! Das freut mich! Hoffe, du bleibst weiter dran!