Meine persönliche Weihnachtsgeschichte

In diesem Blog habe ich schon mehrere Ticks von mir verraten. Jetzt ergänze ich diese Liste mit meinem Weihnachts-Tick: Weihnachten ist für mich ein besonderes Fest. Dafür ist mein Vater hauptverantwortlich. Unvergesslich sind die Momente, als er jedes Jahr am 24. Dezember vormittags mit schlagerverdächtiger Weihnachtslieder-Beschallung unseren Christbaum aufputzte. Dabei war er nicht aus der Ruhe zu bringen, kreiste mit jeder Christbaumkugel in der Hand wie ein Satellit um den Baum, um auch ja den richtigen Platz zu finden. Den Heiligen Abend selbst zelebrierten wir regelrecht. Nicht einmal meine Revoluzzer-Phase als Teenager, in der bekanntlich vieles einfach nur uncool ist, konnte dieser Tradition etwas anhaben. Ganz im Gegenteil. Je älter ich wurde, desto mehr schätzte ich unsere individuelle Weihnachtszeremonie.

Mein erstes Weihnachten

An meinen ersten Weihnachtsabend kann ich mich nicht einmal mehr dunkel erinnern. Die Legende besagt, dass dieser in einer kleinen Gemeindewohnung in Wien stattfand. Mein erstes Geschenk vom Christkind blieb allerdings in unvergesslicher Erinnerung. Es befand sich nämlich ein bis heute für mich treuer Begleiter darin. Dieses Jahr feiern wir erstmals als Jung-Familie Weihnachten in unseren vier Wänden, pilgern am Heiligen Abend nicht als Gäste zu unseren Verwandten. Auch wenn mein Sohn die meiste Zeit des Abends verpennen wird, wünsche ich mir, dass es für ihn auch etwas Besonderes ist. Dafür soll mein stets treuer Begleiter sorgen, der nun einen neuen Auftrag bekommt.

Mein treuer Begleiter

In meinen ersten Jahren wachte mein treuer Begleiter stets an meiner Seite, trotzte Wind und Wetter, ließ sich bespucken, anrotzen und gelegentlich ein Bäuerchen über sich ergehen. Er ging mit mir auf Reisen, setzte sich gegen sämtliche Nebenbuhler durch. Nichts schien ihn zu erschüttern oder seine Laune zu stören. Stets zeigte er sein schönstes Lächeln, nichts brachte ihn aus der Ruhe. Bis er eines Tages für mich zu uncool wurde und in einer Schachtel verschwand. Jahrelang musste er die Gefangenschaft erdulden. Erst als ich nach meinem Auszug aus dem Elternhaus mein Kinderzimmer räumen musste, tauchte er wieder auf. Er hegte keinen Groll und beschloss, mich auf all meinen weiteren Reisen im Leben weiter zu begleiten.

Harte Jahre

Auch die nächsten Jahre waren nicht einfach für meinen treuen Begleiter. Zwar lebten wir in einem gemeinsamen Haushalt, doch verbrachte er dort die meiste Zeit im Untergrund. Treu ergeben machte er dennoch jeden weiteren Umzug in eine neue Umgebung mit mir mit. Erst in den letzten Jahren wusste ich seine treue Begleitung über die vielen Jahre wieder zu schätzen. Er bekam in meiner Wohnung einen warmen und ruhigen Ehrenplatz. Optisch schien der Zahn der Zeit keineswegs an ihm zu nagen, strahlt er – zwar etwas im Retro-Look –immer noch frisch und munter.

Der Teddy

Jetzt, 40 Jahre nach seiner Geburtsstunde, bekommt er am Heiligen Abend einen neuen Auftrag. Er, mein Teddy, wird das erste Stofftier meines Sohnes und soll ihn vor allem in den ersten Jahren genauso intensiv wie mich begleiten. Auch wenn die Stofftier-Konkurrenz ungleich größer ist als vor 40 Jahren …

Frohe Weihnachten!

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